Wenn man Besitzer eines Golden Retrievers, Labradors oder Neufundländers ist, hat man sich diese Frage wohl noch nicht gestellt: „Warum geht mein Hund nicht ins Wasser?“ Anders als diese wasserliebenden Rassen, gibt es wohl etliche Hunde, die es bevorzugen trockene Pfoten zu behalten. Ob es die Dusche nach dem Spaziergang, eine Pfütze oder das Meer ist, viele Hunde sind wenig begeistert vom Element Wasser. Aber woran liegt das?
Warum geht mein Hund bei Regen nicht gerne raus?
Gehst Du gerne ohne Regenjacke oder Schirm durch den Regen? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, Du bist eh schon komplett durchnässt, dann macht es manchmal sogar Spaß. Wieso denken wir dann, unseren Hunden müsste es egal sein, ob es regnet oder die Sonne scheint. Beobachtet man einen Hund, der auf der Straße lebt, wird sich dieser bei schlechtem Wetter einen trockenen Zufluchtsort suchen und die Futtersuche oder die Notdurft einfach auf später verschieben.
Auf die Rasse kommt es an
Die rassetypische Ausprägung des Fells spielt zudem eine wichtige Rolle. Bei Rassen mit kurzem Fell, ohne Unterwolle oder bei älteren und kranken Hunden, gelangt die Nässe und Kälte schneller an die Haut. Also eigentlich kein Wunder, dass viele Hunde bei schlechtem Wetter lieber im warmen Körbchen bleiben. Wenn es daran liegt, dass der Hund aufgrund seines Fells schnell durchnässt ist und friert, besteht die Möglichkeit einen Hundemantel zu nutzen. Wenn auch das nichts am Unwillen des Hundes ändert, gibt es gute Möglichkeiten Deinen Hund drinnen zu beschäftigen und das Gassi gehen so kurz wie möglich zu halten.
Ideen für die Beschäftigung zuhause findest Du hier.
Warum möchte mein Hund nicht baden oder duschen?
Duschen oder baden gehört für die meisten Hunde wohl nicht zur Lieblingsbeschäftigung. Egal wie dreckig Dein Hund nach dem Spaziergang auch ist, es ist schwer für ihn zu verstehen, warum er jetzt in Badewanne muss. Er hat von Natur aus nicht die gleichen Ansprüche an Sauberkeit wie wir. Eine Badewanne oder Dusche ist zudem sehr rutschig und Dein Hund findet nur schwer Halt. Spätestens wenn dann auch noch Wasser in Augen, Nase und Ohren gelangt, reicht es dann endgültig und der Vierbeiner will schnellstmöglich aus dem Badezimmer flüchten.
Tipps wie Du das Baden und Duschen angenehm gestalten kannst
Um das Baden oder Duschen möglichst angenehm und unkompliziert für den Hund zu gestalten, sollte man deshalb ein paar Dinge beachten. Um die natürliche Schutzschicht des Fells nicht zu zerstören, solltest Du Deinen Hund nicht zu oft baden. Häufig reicht auch ein ausbürsten des Drecks, nachdem dieser getrocknet ist. Ist es dann doch mal nötig, sollte man eine Antirutschmatte in die Wanne oder die Dusche legen, um den Halt zu verbessern. Nutze ein Hundeshampoo, da dieses keine Duftstoffe enthält und achte auf die Wassertemperatur. Spare das Gesicht aus, da Dein Hund an Augen und Ohren sehr empfindlich ist. Sollte Dein Hund Panik haben, zwinge ihn nicht unter die Dusche. Gewöhne ihn erst einmal langsam an die Wanne, ohne das Wasser läuft. Mit viel Ruhe und Geduld lässt sich fast jedes Problem lösen. Dass das Abspritzen mit dem Gartenschlauch bei kühlen Temperaturen Tabu sein sollte, erklärt sich von selbst.
Warum will mein Hund nicht schwimmen?
Um zu verstehen, warum manche Hunde von Anfang an gerne schwimmen und andere nicht, muss man ihre Geschichte betrachten. Es gibt Rassen, die früher für die Arbeit im Wasser eingesetzt und gezüchtet wurden, wie zb der Golden Retriever. Die Hunde brachten Bootsleinen oder Fische aus dem Wasser an Land, auch bei rauestem Wetter. Auch heute noch, nach über einem Jahrhundert Zucht, macht dem Retriever weder Wasser von unten noch von oben etwas aus. Seine Statur ermöglicht es ihm zudem, ohne Probleme, ausdauernd zu schwimmen. Betrachten wir nun aber einmal eine Rasse wie den Mops. Es handelt es um eine sehr alte Rasse aus China, die dort einzig dem Adel vorbehalten war. Der Mops war also nie ein Arbeitshund, sondern schon immer ein verschmuster Vorzeigehund. Zudem macht es ihm seine Anatomie schwer. Seine Beine sind im Vergleich zu seinem Körper eher kurz und er leidet oft an Übergewicht und Atemwegsproblemen.
Nicht jeder Hund ist sich zudem bewusst, dass er schwimmen kann. Ein trüber See oder Wellen vom Meer, wirken erst einmal abschreckend. Auch hier gilt, wie beim Baden, dass der Hund nicht gezwungen werden sollte. Das hinterlässt oft eine noch größere Angst und es wird umso schwieriger diese zu lösen. Aber wie kann man seinen Hund nun ans Schwimmen heranführen? Als erstes wählt man besten eine flache Einstiegsstelle, sodass er den Boden sehen kann und bequem wieder aus dem Wasser herauskommt. Kommt der Hund nicht ohne Probleme alleine wieder aus dem Wasser, kann das Panik auslösen. Oft genügt es schon, wenn ein anderer Hund es vormacht oder ein Ball ins Wasser geworfen wird, um ihn aus der Reserve zu locken. Hilft das nicht, kann man versuchen mit ihm zusammen ins Wasser zu gehen. Bitte beachte, dass Dein Hund beim Schwimmen kein Halsband oder Geschirr tragen sollte, er könnte sich in Pflanzen oder Geäst verfangen und so in eine gefährliche Situation geraten. Achte auch darauf, dass er nicht an Stellen baden geht, an denen geangelt wird, oder starke Strömung herrscht.
Sollte Dein Hund partout nicht schwimmen wollen, solltest Du das akzeptieren. Zur Abkühlung reicht es auch, mit den Beinen im kühlen Nass zu stehen.
Fazit
Nicht jeder Hund ist als Wasserratte geboren. Ob es nun an seiner Rasse, seinen Erfahrungen oder einfach an seiner Persönlichkeit liegt, Zwang hat hier nichts zu suchen. Mit Ruhe und Geduld kann man bei vielen Hunden sicherlich einiges erreichen und die Angst vor Wasser verringern oder sogar gänzlich nehmen. Ansonsten gilt, wie man so schön sagt: Ein Hund ist auch nur ein Mensch. Jeder ist anders und das sollte man akzeptieren.