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Kleidung beim Hund – Sinnvoll oder nur ein modisches Accessoires?

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Wenn die Tage kĂŒrzer werden und die Temperatur sinkt, naht der Herbst. Mit Beginn dieser Jahreszeit sieht man vermehrt große wie auch kleine Hunde, welche verschiedenste KleidungsstĂŒcke tragen. MĂ€ntel, Regenjacken, Pullover, Schals und Overalls, gefĂŒttert, ungefĂŒttert, Fleece, Wolle, mit und ohne MĂŒtze, glitzernd, eben eine ganze Bandbreite an Kleidung fĂŒr den Hund. Nur ist das auch wirklich sinnvoll und hat es einen Nutzen oder ist es einfach nur sĂŒĂŸ, wenn der kleine Chihuahua mit einem glitzernden MĂ€ntelchen durch die Gegend flitzt oder wenn der große Dobermann mit einem Mantel im Schnee rum tollt? Oft ist dies auch ein Streitthema unter den Hundemenschen. Gerne wird hierzu das Wort „Vermenschlicht“ verwendet. Aber ist das wirklich so?

Welche Vierbeiner brauchen einen Mantel?

Es gibt verschiedenste GrĂŒnde, weshalb ein Hund Kleidung braucht. Wir zeigen euch diese auf.

Schutz vor KĂ€lte auf Grund des Alters – Welpen und alte Hunde

Gerade bei Welpen oder auch bei alten Hunden ist das Immunsystem noch nicht so stark bzw. nicht mehr so stark im hohen Alter. Hier macht es durchaus Sinn, den Hund vor KĂ€lte und/oder NĂ€sse zu schĂŒtzen. Der Körper eines jungen Hundes, hat genĂŒgend Arbeit mit dem Wachstum der Knochen und Ausbildung der Organe, sodass frieren zusĂ€tzliche Arbeit fĂŒr den kleinen Körper und das Immunsystem bedeuten wĂŒrde. Ältere Hunde haben meistens Erkrankungen des Bewegungsapparates. Auch hier bedeutet das Frieren zusĂ€tzliche Arbeit fĂŒr den Organismus.

Erkrankte Tiere

Auch wir tragen bei einer ErkÀltung einen Schal oder ziehen uns gerne mal etwas dicker an. Warum sollte das dem Hund in der gleichen Situation anders gehen? WÀrme, kann bei Hunden mit Knochenerkrankungen beispielsweise Arthrose oder Muskelschwund, aber auch bei einem Organleiden wahre Wunder wirken.

Herkunft des Hundes

Viele adoptieren gerne Hunde von Hilfsorganisationen aus fremden LĂ€ndern wie z.B. Spanien, Griechenland, Portugal und vielen mehr. Diese Hunde kennen keine kalten Temperaturen, denn es gibt in vielen der LĂ€nder keinen „Winter“ wie bei uns. Hier kann es schon mal sein, dass der Hund zu uns kommt und friert. ZusĂ€tzlich werden Hunde in manchen LĂ€ndern gezĂŒchtet, wo es beispielsweise niemals kalt wird. NatĂŒrlich wird bei der Zucht nicht auf solche „Details“ geachtet. Ein Beispiel hierfĂŒr ist der Rhodesian Ridgeback, der aus SĂŒdafrika stammt und zur Jagd auf Wild eingesetzt wurde.

DĂŒnne Hunde

Extrem dĂŒnne Hunde frieren stĂ€rker. Was wiederum bedeutet, dass diese einen höheren Energiebedarf haben, um sich warm zu halten, als Hunde die eine kleine Fettschicht haben. Ein Teufelskreis, welcher unterbrochen werden kann, in dem man dem Hund im Winter einen Mantel anzieht.

Hunde im Hundesport oder auf Ausstellungen

Am Hundeplatz lĂ€uft es im Normalfall so ab, dass die Hunde zu den Trainingseinheiten fĂŒr einen gewissen, kurzen Zeitraum auf dem Platz sind und danach in die Box oder in das Auto gebracht werden, um das gelernte zu verarbeiten oder um sich auszuruhen. Auch wĂ€hrend der Pausen, ist es durchaus sinnvoll, den Hunden einen Mantel anzuziehen, auch damit die Muskelgruppen warm bleiben. Hunde welche auf Shows ausgestellt werden, sind des öfteren geschoren. Auch hier ist ein MĂ€ntelchen durchaus sinnvoll.

Besonders kleine Hunde

Ganz klar, besonders kleine Hunde wie ein Dackel etc. sind vermehrt der KĂ€lte ausgesetzt, da der Bauch bodennah ist.

Verschiedene Fellarten

Es gibt unterschiedliche Typen, kurzhaarig, mittellange Haare, sowie lang- und stockhaarige Hunde. Das wichtigste im Bezug auf das KĂ€lteempfinden ist jedoch die Unterwolle. Diese ist meist dicht und schĂŒtzt vor KĂ€lte bzw. NĂ€sse. Auch lĂ€sst sie die produzierte WĂ€rme der Haut nicht nach außen ab. Das sogenannte Wollhaar ist kurz und dicht. SchĂ€ferhunde oder auch Border Collies haben ein dichtes Wollhaar. Und dann gibt es noch unsere lieben Vierbeiner ohne die wichtige Unterwolle wie z.B. ein Dobermann oder Dalmatiner. Diese Rassen haben ganz wenig bis gar keine Unterwolle und zusĂ€tzlich noch kurzes Fell. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen – sie frieren!

Welche Rassen brauchen einen Mantel aufgrund der Fellbeschaffenheit? Hier der Überblick kurz und knapp:

  • wie eben aufgezĂ€hlt große Rassen mit wenig bis gar keiner Unterwolle und kurzem Fell – z.B. Dobermann, Viszla, Greyhound, Rhodesian Ridgeback, Weimaraner
  • Hunde ganz ohne Unterwolle, die sogenannten „Allergiehunde“ – z.B. Malteser, Labradoodle, Yorkshire Terrier, Tibet Terrier
  • Nackthunde – z.B. Chinesische Schopfhunde
  • Kleine Rassen – z.B. Dackel, Zwergpinscher, Chihuahua

Woran erkenne ich, ob mein Hund friert?

Hier gibt es ein paar Anzeichen, auf die man achten sollte. Generell ist es so, wenn ein Hund umher springt bzw. rennt oder mit anderen Hunden spielt, sprich sich bewegt – friert er normalerweise nicht.

Sollte der Hund jedoch folgende Anzeichen zeigen, ist ihm sichtlich kalt:

  • Eingeklemmte Rute
  • Zittern
  • Eingerollt liegen, gerne mit der Schnauze unter der Rute, kalte Ohren und Pfoten (Achtung, manche Hunde machen das auch einfach so – hier sollte noch zusĂ€tzlich ein anderes Anzeichen vorliegen)
  • Langsamer bzw. klammer Gang
  • Verspannte Muskeln – muskulĂ€re Probleme
  • Verweigerung der Gassi Runden

Welche Kleidung gibt es fĂŒr Hunde?

Die Palette an Hundekleidung ist groß. Wir gehen im folgenden auf die funktionelle Kleidung fĂŒr Hunde ein und lassen modische Accessoires beiseite.

Hundepullover

Den Hundepullover gibt es ganz klassisch in Strick, aber auch in Fleece. Dieser kann an trockenen Tagen oder im Auto wĂ€hrend der Wartezeit sinnvoll sein. Jedoch ist ein Pullover nicht wasserdicht, sodass es nicht empfohlen wird, an regnerischen Tagen damit vor die HaustĂŒre zu gehen. Denn ein vollgesogener Pullover bewirkt genau das Gegenteil von WĂ€rme und Schutz.

 

 

Hundemantel

Hier gibt es unzĂ€hlige Varianten: mit Fleece, normaler FĂŒllung, ganz ohne. Mit Kragen oder ohne, als Steppmantel und sogar mit integriertem Geschirr. Kein Wunsch bleibt offen.

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Hunderegenjacke

Was gibt es zu dem Wort „Regenjacke“ hinzuzufĂŒgen? Nichts – sie dient dem Schutz vor Regen und Wind! Gerade bei regenscheuen Hunden, wie etlichen DobermĂ€nnern, ist das ein must have!

 Hundebademantel

Dieser kann sinnvoll sein, wenn man nach einem verregneten Spaziergang nach Hause kommt. Gute BademĂ€ntel haben die Eigenschaft das Wasser vom Hund nach außen zu tragen, speichern jedoch die WĂ€rme. Ein zusĂ€tzlicher Pluspunkt – unser Sofa bleibt sauber und trocken!

Hundesoftshelljacke

Der Allrouder! Diese Art der Jacke, kann der Hund bei jedem Wetter tragen – Schnee, Wind oder Regen.  Das Material ist atmungsaktiv aber wasserdicht. Es besitzt eine gute FlexibilitĂ€t, sodass eine optimale Bewegungsfreiheit ermöglicht wird. Daher allerdings, nicht gerade gĂŒnstig im Einkauf.

Hundeoverall

Witzig anzusehen und doch von vielen Hunden geliebt. Hier geht kaum WĂ€rme verloren, denn der Overall ist bei guter Passform bis zu den Pfoten geschlossen.

Auf was sollte man bei dem Kauf achten?

Passgenauigkeit

Der Hund sollte genĂŒgend Bewegungsfreiheit haben. Er sollte daher nicht zu eng, aber auch nicht zu sehr schlabbern, denn das ist auch störend. Das Material sollte nicht zu steif sein oder aufreiben.

Wichtig ist meines Erachtens ein Bauchlatz, der wirklich den gesamten Bauch abdeckt. Das gestaltet sich bei Hunden mit tiefem Brustkorb wie ein Dobermann oder Boxer schwierig, jedoch gibt es mittlerweile Anbieter die maßgenau schneidern.

Bei sehr aktiven, spielenden Hunden, sollte der Mantel vorne geschlossen sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Klettverschluss nicht die nötige Kraft aufweist, um den Mantel geschlossen zu halten.

Sinnvoll ist auch ein Halsteil, da es die wichtigen Halsmuskeln wĂ€rmt und schĂŒtzt.

Zudem sollten genĂŒgend Möglichkeiten vorhanden sein, um das KleidungsstĂŒck vor dem Verrutschen zu sichern. Hier sind im Normalfall Beinschlaufen angebracht. Diese kann man mit Knoten individuell kĂŒrzen.

FunktionalitÀt

NatĂŒrlich sollte das KleidungsstĂŒck auch euren WĂŒnschen bezĂŒglich der FunktionalitĂ€t entsprechen. Soll der Mantel nur gegen Regen schĂŒtzen oder eben auch bei tiefen Temperaturen wĂ€rmen?

Wichtig ist auch, dass der Mantel atmungsaktiv ist, sofern er gefĂŒttert ist. Ansonsten kann eine Überhitzung drohen!

Bei kleinen, bodennahen Hunden, sollte der Bauchlatz auf alle FĂ€lle wasserabweisend sein.

Nachdem unsere geliebten Vierbeiner uns nicht den Gefallen tun und auf die Sauberkeit achten, ist es zudem wichtig, das der Mantel waschbar und schnell trocknend ist.

Praktisch ist ein Löchlein fĂŒr die GeschirrtrĂ€ger unter unseren Hunden. Ansonsten gestaltet sich das Anleinen schwierig.

Reflektoren fĂŒr die Dunkelheit sind ebenfalls sinnvoll.

Fazit

Ihr habt nun einen Überblick erhalten, warum ein Hundebekleidung durchaus sinnvoll ist. Auf Grund der großen Bandbreite von Artikeln, ist fĂŒr jeden Hund und fĂŒr jedes Wetter das Passende dabei. Kein Vierbeiner muss also frieren. Es gibt bereits gĂŒnstige Kleidung, aber auch hochpreisige Artikel von bestimmten Marken. Oder ihr probiert euch einfach selbst am nĂ€hen bzw. stricken. Im Internet finden sich bereits Schnittmuster oder ihr verwendet eine alte Zeitung und schneidet da die passenden Maße raus.

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