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Mittelmeerkrankheit : Leishmaniose beim Hund

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Die Vorfreude auf den Urlaub im Süden mit Hund steigt, lange Spaziergänge am Strand, tolle Sommerabende, auf die man solange hingefiebert hat. Doch die schöne Sommerzeit ist bekanntlich Mückenzeit und diese Biester plagen nicht nur den Mensch sondern auch all zu gerne unsere leiben Vierbeiner. So bleibt im Hinterkopf immer der Gedanke an die Mittelmeerkrankheit Leishmaniose, von der man als Hundebesitzer irgendwann schon mal gelesen oder gehört hat. Lese hier, alles was du über diese Infektionskrankheit wissen musst.

Ursache : Was ist Leishmaniose beim Hund ?

Leishmaniose beim Hund ist eine parasitäre Infektionskrankheit, die durch einen einzelligen Parasiten ausgelöst wird, der Leishmania Infantum heißt. Dieser Blutparasit wird durch den Stich der weiblichen Sandmücke, einer Unterart der Schmetterlingsmücke übertragen.
Wurde der Hund von einer Sandmücke durch den Stich infiziert, so nisten sich die Einzeller in den weißen Blutkörperchen oder Gewebezellen des Hundes ein. Sie vermehren sich dort rasant und greifen nach und nach den Organismus des Hundes an. Hier insbesondere die Lymphknoten, das Knochenmark und / oder Organe wie Milz und Leber. Gleichwohl können sie dort jahrelang überleben, ohne auch nur ein einziges Symptom zu verursachen.

Leishmaniose Ansteckung und Übertragung

Leishmanien können nicht nur den Hund befallen, sondern ebenfalls andere Haus- und Wildtiere und leider auch den Menschen. Auch hier sieht der typische Infektionsweg wie folgt aus : Vom Insekt -> zum Wirbeltier.

Länder mit hoher Ansteckungsgefahr

Sandmücken haben ihr Vorkommen vor allem im Mittelmeerraum, hier hervorzuheben sind folgende Länder :

  • Spanien
  • Südfrankreich
  • Griechenland
  • Türkei
  • Portugal
  • Kroatien

Aufgrund der Klimaerwärmung und des Wandels konnte sich die tropische Sandmücke in für sie untypische Regionen, wie die Schweiz oder Österreich ausbreiten, hier wurden bereits infizierte Sandmücken entdeckt.
Laut VDH ( Verband für das Deutsche Hundewesen ) gilt Deutschland bisher als sicheres und ansteckungsfreies Land.

Wie gefährlich ist Leishmaniose für den Hund ?

Leishmaniose ist eine wirklich ernstzunehmende Erkrankung des Hundes. Bleibt die Erkrankung trotz Symptome unbehandelt, so führt diese meist innerhalb von 10 bis 12 Monaten zum versterben des Hundes.
Es ist wichtig zu beachten, dass Leishmaniose eine chronische Erkrankung ist, die eine lebenslange Behandlung erfordert. Ist der Hund einmal erkrankt, bleibt er sein Leben lang infiziert. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, jedoch kann die Behandlung dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.
Daher ist es wichtig, seinen Hund immer gut zu beobachten, um so die kleinsten Veränderungen oder Symptome wahrnehmen zu können. Je früher die Infektion bemerkt und diagnostiziert wird, um so besser stehen die Chancen für deinen infizierten Vierbeiner.

Auch wenn sich das bisher alles sehr dramatisch darstellt, so kann der Hund mit einer schnellen, korrekten und lebenslangen Therapie trotz Leishmaniose eine langes und glückliches Hundeleben führen.

Symptome : die wichtigsten Krankheitszeichen beim Hund

Leishmaniose ist durch die lange Inkubationszeit eine äußert tückische Infektionskrankheit. Die Inkubationszeit kann von wenigen Monaten, bis hin zu teilweise mehreren Jahren betragen, bis erste Anzeichen erkennbar sind.
Die Ausprägung des Krankheitsbildes ist durch die Vielzahl der unterschiedlichen Leishmanien Stämme sehr unterschiedlich und variierend.
Ob die Krankheit überhaupt ausbricht und der betroffene Hund Symptome entwickelt, ist abhängig vom Zustand des Immunsystems des Hundes, wie gut dieses in der Lage ist auf den Erreger zu reagieren.
Bei der Leishmaniose Erkrankung sind 2 Infektionsformen bekannt : Asymptomatische und Symptomatische Verlaufsformen.

Asymptomatische Infektion

Es gibt Hunde, die resistent gegen Leishmanien sind, dh. der Organismus des Hundes , ist in der Lage den Parasit “ in Schach zu halten „, indem zelluläre Abwehrmechanismen aktiviert werden.
Dies sind zumeist die Hunde, die keine Symptome anzeigen.

Symptomatische Infektion

Bei einem symptomatischen Infektionsverlauf treten vermehrt Immunveränderungen auf. Diese werden hervorgerufen durch den Anstieg der Leishmanien in den weißen Blutkörperchen des Hundes.
Hier kommt es zu massiven Schädigungen an lebenswichtigen Organen wie Leber, Niere und Milz.
Häufig sind auch Blutgefäße, Gelenke und Augen des Hundes betroffen.

Die wichtigsten Leitsymptome

Folgende Symptome können Hinweise auf eine Leishmaniose geben und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sucht bitte eine Tierklinik auf und lasst euren Hund untersuchen.

  1. Entzündungen der Haut
  2. Nierenschäden
  3. Fieber in Schüben
  4. Nasenbluten
  5. vergrößerte Lymphknoten
  6. Apathie
  7. Lahmheit
  8. allgemeine Schwäche
  9. Appetitlosigkeit
  10. Erbrechen
  11. Durchfall
  12. Bewegungsunlust
  13. Muskelschwund
  14. Anfälligkeit für andere Infektionen
  15. Blasse Schleimhäute
  16. Gewichtsverlust
  17. Haarausfall
  18. Schuppige Hautstellen vor allem rund um Augen, Nase und Ohrenspitzen
  19. Augenerkrankungen
  20. übermäßig starkes Krallenwachstum

Die Vielfältigkeit der Symptome, erschwert eine korrekte Diagnostik enorm.

Diagnostik : Leishmaniose nachweisen

Eine erfolgreiche Behandlung, ist wie bei anderen Infektionskrankheiten auch, abhängig von einer schnellen und guten Diagnostik.
Hierzu wird der Hund idealerweise in einer Tierklinik mit eigenem Labor vorgestellt.
Der zugewiesene Tierarzt wird den Hund einer klinischen Allgemeinuntersuchung unterziehen und dich als Besitzer intensiv und gründlich befragen. Hat er den Verdacht auf eine Leishmaniose, wird er eine Blutuntersuchung durchführen, um den Erreger ggf. im Blut des Hundes nachzuweisen.
Idealerweise kommt das Ergebnis der Blutuntersuchung noch am gleichen Tag und sollten Leishmanien nachgewiesen werden, kann die Therapie sofort starten.

Import von Hunden / Tierschutzhunden aus dem Ausland

Viele gute Tierschutzorganisationen, die Hunde aus südlichen Ländern retten und nach Deutschland einführen, testen ihre Schützlinge prophylaktisch vorab auf Leishmaniose. Das ist sehr vorbildlich und sollte bei der Wahl der richtigen Organisation keine kleine Rolle spielen. Durch die prophylaktische Testung können eventuelle Infektionen frühzeitig erkannt und vom Tierarzt behandelt werden.

Therapie

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn die Diagnostik Leishmanien im Blut deines Hundes nachweist.
Hier ist wichtig, das die Therapie so bald wie nur möglich startet. Die Behandlung wird in erster Linie darauf abzielen die Symptome zu lindern. Erzielen möchte man diese Linderung durch die Stärkung der körpereigenen Abwehr. Außerdem soll die Entwicklung und Verbreitung der Erreger gehemmt werden.

Medikamente und Behandlung

Bis zum heutigen Tage, gibt es kein zur Verfügung stehendes Medikament, welches Leishmaniose vollständig heilen kann. Es ist unumgänglich den Hund bis zum Tod mit entsprechenden Medikamenten dauerhaft zu versorgen.

Häufig verabreichte Medikamente

Je nach klinischer Symptomatik und unabhängig zur Medikamenteneinstellung empfiehlt es sich, alle 3 Monate das Blutbild zu überprüfen. Bei unkomplizierten Verläufen kann man den Abstand auf 6 Monate vergrößern.

Bei Leishmaniose gibt es typische Medikamente, die der Tierarzt für deinen Hund verabreicht.

  1. Allopurinol – Allopurinol ist ein Medikament, welches das Wachstum der Leishmanien hemmen soll.
  2. Miltefosin – -Miltefosin hat auf Leishmanien eine abtötende Wirkung, bei akutem Leishmaniose Schub
  3. Glucantime – Glucantime nehmen dem Parasit die Energie, wodurch dieser abstirbt
  4. Leisguard (Domperidon) – immunpotenzierendes Mittel zur Stärkung des Immunsystems betroffener Zellen

Medikamente und Nebenwirkungen

Was hier nicht außer Acht gelassen werden darf und was wirklich von dir im Auge gehalten werden sollte, sind mögliche Nebenwirkungen, die durch die verabreichten Medikamente auftreten können und leider unumgänglich sind. Hier empfiehlt es sich, eng mit dem Tierarzt des Vertrauens zusammen zu arbeiten und lieber einmal mehr als zu wenig den Kontakt zu suchen.

MedikamentNebenwirkungen
MiltefosinDurchfall, Erbrechen
AllopurinolHarnsteine, Blasensteine
Meglumin-Antimonat (Glucantime)Schmerzen und Entzündungen an der Einstichstelle, Nephrotoxizität (schädigende Substanzen für die Niere)
Leisguard (Domperidon)Abgeschlagenheit, Scheinträchtigkeit bei Hündinnen, vermehrter Appetit, verminderter Appetit

Regelmäßige Verlaufskontrolle

Ist das Hund nach durchlaufener Diagnostik positiv getestet und auf Medikamente eingestellt, so sind regelmäßige Verlaufskontrollen absolut wichtig.
Engmaschige Laborkontrollen sind unumgänglich, die Werte des Hundes müssen hier streng überwacht werden.
Empfehlenswert sind die Kontrollen wie oben schon erwähnt alle 3 Monate mit : großem Blutbild inkl. Organwerte, eine Eiweisselektrophorese (EEP) und eine Urinkontrolle durchzuführen.

Stärkung des Immunsystems

Ein wichtiger Punkt neben der medikamentösen Einstellung des Hundes ist die Stärkung des Immunsystems.
Das Immunsystem des Hundes entscheidet über Ausbruch und Entwicklung der Krankheit.
Auch können Beschwerden gemildert werden und starke Rückfälle verhindert werden.

Stärkung durch natürliche Kräuter

Ein starkes Immunabwehrsystem für deinen Hund kannst du toll mit natürlichen Kräutern aufbauen und unterstützen :

  1. Sonnenhut – erhöht die Leistung der Abwehrkraft, anregende Wirkung auf Immunsystem
  2. Hagebutte – wirkt antioxidativ, hoher Vitamin C Gehalt, kann Gelenkbeschwerden lindern
  3. Brennessel – unterstützt den Abtransport von Schadstoffen aus dem Körper
  4. Taigawurzel – hilft dem Körper sich an hohe Belastungen anzupassen
  5. Sanddorn – Hoher Gehalt an Vitaminen & Mineralstoffen
  6. Artemisia Annua ( Beifuss) – soll Studien zufolge eine abtötende Wirkung auf Leishamnien haben
  7. Propolis – äußerlich angewendet sehr wundheilungsfördernd, innerlich Immunstärkend

Stärkung durch biologische Produkte

Ebenfalls kannst du den Hund durch den Kauf einiger hier aufgelisteter Produkte unterstützen.

  • Darmprobiotika – bringen den Darm wieder ins Gleichgewicht, Neubesiedelung der Darmschleimhaut, schädliche Keime können besser abgewehrt werden
  • Colostrum – Hohe Konzentration an Immunglobulinen, die das Immunsystem wieder aufbauen bzw. intakt halten
  • Aloe Vera – äußerlich gegen Juckreiz, innerlich als Saftkur


Hochwertige Ernährung

Häufig empfiehlt der Tierarzt, für einen Hund der medikamentös eingestellt ist, eine purinarme Ernährung.
Auch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden. Die Umstellung auf BARF ( Biologisch Artgerechte Fütterung ) kann hier viele Vorteile haben.

Was ist Purin ?

Purine kommen in jedem Organismus vor. Sie sind körperinnere Bestandteile der Nukleinsäuren, welche für den DNA Aufbau benötigt werden. Der Auf und Abbau der körperinneren Purine kann von außen nicht beeinflusst werden.

Warum Purinarm ?

Zusätzlich zu den körpereigenen Purinen werden dem Hund durch die Fütterung tierischer Lebensmittel große Mengen an Purin zugeführt. Vor allem bei Therapie in Verbindung mit dem Medikament Allopurinol sollte die Zufuhr von exogenen Nahrungspurinen reduziert werden, um so den Purinstoffwechsel zu entlasten und das Risiko von Blasen und Nierenschädigungen zu mindern. Allopurinol greift durch die Hemmung des Enzyms : Xanthinoxidase in den Purinstoffwechsel ein, wodurch es zu einer Abnahme der Harnsäure Bildung und zu einer Zunahme der Bildung von Xanthin kommt. Der Anstieg von Xanthin und die Ausscheidung über Urin, kann die Bildung von Harn und Nierensteinen begünstigen.

Verschiedene Fütterungsformen

In der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Fertigfuttermittel auf dem Markt, die purinreduziert sind.
In wie weit sich diese eignen und auch empfehlenswert sind, solltest du mit dem behandelnden Tierarzt besprechen.

BARF und Selber kochen für den Hund

Wie schon erwähnt ist eine hochwertige und artgerechte Ernährung die Basis für einen gesunden Hund mit starkem Immunsystem. Auch aus anderen Gründen, die wir in einigen anderen Artikeln beleuchtet haben, würden wir persönlich immer die BARF oder selber Kochen Variante auswählen.
Oftmals ist gekochtes Muskelfleisch leichter und besser verdaulich und wird somit auch besser vertragen.
Natürlich ist dies von Hund zu Hund verschieden und man muss schauen, was gut vertragen wird, alles zum Wohl des Vierbeiners.

Vorab ist wichtig zu verstehen, das es weder eine Ober noch eine Untergrenze für den Puringehalt im Futter gibt. Der Organismus des Hundes reagiert ganz unterschiedlich auf die Kombination von Allopruinol und Purin.
Einige bilden gar keine Xanthin Steine, andere bilden diese sehr schnell und häufig.
Die Gesamtfuttermenge muss entsprechend angepasst werden, hier ist es ratsam eine professionelle Ernährungsberaterin für Hunde zur Rate zu ziehen.

Fleischauswahl

Es gibt Fleischsorten wie zb Rind die purinärmer sind und Sorten wie Pferd die einen höheren puringehalt haben.
Fettreiches Fleisch ist niedriger im Puringehalt als mageres, fettreduziertes Fleisch.
Folgende Fleisch und Fischsorten eignen sich gut zur Fütterung :

FleischZubereitung
Hühnerbrustohne Haut
Putenbrustohne Haut
Rinderschulter
Rinderbrust
Rinderbraten
Rinderhackfleisch
Schweinefleischgut durchgegart
Rinderleber
Kalbsleber
Kalbsniere
Seezunge
Kabeljau
Zander
Lachsohne Haut
Kaninchenbauchfleisch
Entenbrustohne Haut

Die in der Tabelle eingefügten Innereien ( Kalbsleber, Kalbsniere und Rinderleber ) haben einen sehr sehr hohen Purinanteil, aber sind gleichzeitig auch besonders reich an Vitamin A und D.
Sofern der Hund nicht allzu sensibel reagiert auf kurzweilig erhöhte Purinzufuhr, so kann man diese ab und an in den Futterplan einfügen.

Milchprodukte / Eier

Sämtliche Milchprdukte eignen sich ideal zur Fütterung, da sie keine oder nur extrem wenige Purine enthalten.
HIer solltest du vorab testen, wie dein Hund auf Laktose reagiert, denn oftmals vertragen viele Hunde keine Laktose. Aber das ist kein Problem, hier steigst du einfach auf laktosefreie Produkte um, diese sind ja mittlerweile recht gut in allen Supermärkten vertreten. Jegliche Soja und vegane Milchersatzprodukte sollten nicht im Futterplan auftauchen, da diese eine hohen Gehalt an Purin aufweisen. Gut verfüttern kannst du :

  • Hüttenkäse
  • grieschicher Joghurt
  • Mozarella
  • Hüttenkäse
  • Naturjoghurt
  • Quark
  • Kefir
  • Buttermilch
  • Brie
  • Creme Fraiche
  • Tilsitter
  • Emmentaler
  • Eier

Gemüse und Obst

Gemüse und Obst stellen aufgrund des niedrigen Puringehalts wichtige und elementare Quellen dar, die im Futterplan deines Hundes nicht fehlen dürfen. Damit der Hund Obst und Gemüse verdauen kann, muss dieses zuvor aufgespalten werden. Das geht ganz einfach, indem du die entsprechende Menge dünstest oder bei geringer Temperatur kochst oder alles roh pürierst. Auch hier sollte wieder getestet werden, was dein Hund besser verträgt ob roh oder gedünstet.

In Maßen geeignetGut geeignet
SpinatKarotte
Rote BeeteZucchini
PetersilieFeldsalat
MangoldKürbis
RhabarberFenchel
SpargelEndiviensalat
Kopfsalat
Broccoli
Eisbergsalat
Paprika rot (sehr reif)
Salatgurke
Äpfel
Birnen
Beeren
Banane
Orangen
Chicoree
Römersalat
Birne
Ananas
Kiwi
Pfirsich
Wassermelone

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate werden, ob bei BARF oder bei selbstgekochtem Futter immer gekocht zubereitet und niemals roh gefüttert. Der Anteil an Kohlenhydraten sollte im Futterplan nicht mehr als 20-30 % ausmachen.
Gut zur Fütterung eignen sich :

  • Nudeln ( Dinkel und Hartweizen )
  • Kartoffeln
  • Süßkartoffeln
  • Basmatireis
  • Pumpernickel

Zusätze und Ergänzung

Bei purinarmer Ernährung musst du darauf achten, dass dein Hund ausreichend mit hochwertigen Proteinen, wichtigen Aminosäuren und Vitaminen versorgt ist.
Folgende Zusätze eignen sich zur Fütterung :

  • Dorschlebertran ( falls keine Innereien gefüttert werden können ) ! Achtung, ist sehr schnell überdosiert !
  • Leinöl
  • Lachsöl
  • Kokosöl
  • Hanföl
  • Spirulina-Algen 
  • Kokosraspeln
  • Hagebuttenschalen gemahlen
  • Eierschalenpulver
  • Alternativ -> Komplettes Multi Vitamin Präparat

Nierenüberlastung vorbeugen

Wie auch alle anderen “ Abfallstoffe “ werden auch Purine, welche nicht für den Aufbau von Nukleinsäuren gebraucht werden, über die Niere abtransportiert und ausgeschieden.
Daher ist die Pruinarme Ernährung so wichtig, damit der eh schon belastetet Stoffwechsel deines an Leishmaniose erkrankten Hundes nicht noch mehr überlastet wird.
Um die Niere zu entlasten, ist es wichtig, die Flüssigkeitszufuhr bzw. Aufnahme zu erhöhen.
Hier empfiehlt es sich, mehrere Näpfe mit Wasser im Haus zu verteilen, um dem Hund zum trinken zu animieren.
Auch kann man ein wenig Naturjoghurt, Fleischbrühe, Thunfischwasser, Leberwurst oder geriebenen Käse im Wasser, nahezu jeden Hund zum trinken überzeugen.
Auch daran denken, bei längeren Ausflügen oder Spaziergängen, Wanderungen, Spieltreffen mit Kumpels, lange Autofahrten immer wieder Wasser anzubieten.

Kräuter zur Unterstützung der Nierenfunktion

Diese Kräuter kannst du deinem Hund zusätzlich anbieten, Ihnen wird eine untersützende Funktion nachgesagt :

  1. Löwenzahn – vermehrt die Harnmenge, kann helfen den Stoffwechsel zu entlasten
  2. Goldrute – wirkt ua. harntreibend
  3. Birkenblätter – sanfte Entwässerung, unterstützt den Abtransport von Schadstoffen


Der richtige Schutz & Vorbeugung

Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten den Hund vor Leishmaniose zu schützen, doch ist es überhaupt möglich den Hund vollends vor einer Infektion zu schützen ? Folgende Optionen gibt es, die wir hier alle neutral und ohne Wertung aufzeigen :

Schutz vor Insekten / Mücken

Es ist wirklich ratsam, Sandmückenbiotope zu meiden und nicht während der Risikozeiten von März bis Oktober in Risikoländer zu reisen. Auch sollte der Kontakt mit Straßenhunden oder bereits infizierten Hunden gemieden werden. Haltet ihr euch im südlichen Ausland auf, so fliegt die Sandmücke gewöhnlich zu Dämmerungszeiten, daher solltest du deinen Hund 1 Stunde vor und 1 Stunde nach Sonnenaufgang / Sonnenuntergang im Haus halten. Auch die Ausflüge sollten sich auf die Tagstunden beschränken. Bevorzugte Brutplätze der Sandmücken sind Stallungen, Müllsammelplätze, Schuppen und Keller. Die Plätze solltest du mit deinem Hund meiden.

Einige Ferienhäuser und Fincas haben schon oft Mückennetze vor Fenstern und Türen angebracht. Es empfiehlt sich auf jeden Fall engmaschige Mückennetze ( Maschengröße weniger als ein Millimeter ) sei es auch nur für 2 Wochen im Ferienquartier anzubringen.
Auch ist es ratsam, Moskitonetze über dem Schlafplatz von Mensch und Hund anzubringen.

Impfungen / Impfprophylaxe

Aktuell gibt es 2 Verfügbare Impfstoffe für den deutschen Markt gegen Leishmaniose.
Welpen oder adulte Hunde können ab dem 6. Lebensmonat geimpft werden. die Grundimmnunisierung besteht aus 3 Impfungen, welche im Abstand von 3 Wochen erforderlich sind. Der Impfschutz beginnt erst etwa 4 Wochen nach der letzten Impfung, daher sollte hier der Impftermin vor Reiseantritt gut geplant werden.

! Wichtig zu wissen : Vor der Impfung muss ein Test durchgeführt werden, denn nur negativ getestete und gesunde Hunde es dürfen geimpft werden.

Bei beiden zugelassenen Impfstoffen handelt es sich um Immunmodulatoren, dh. die Impfung verhindert eine Infektion nicht, doch das Immunsystem wird dazu angehalten, den Erreger ohne schwere Ausbrüche der Krankheit zu eliminieren.

Prävention : Halsbänder / Spot-on

Einige Tierärzte empfehlen Spot on´s oder Halsbänder um den Hund in Risikogebieten zusätzlich zur Impfung zu schützen.

Spot on

Es gibt Spot on Präparate, die Mücken vom Stich abhalten. Hier solltest du darauf achten, dass im erworbenen Präparat Pyrethroidentahlten ist. Ausschließlich Pyrethoride halten Mücken zuverlässig und effektiv vom Stich ab.
Achtung : Nicht alle Spot-on Präparate ( Floh und Zeckenschutzmittel ) sind auch gegen die Sandmücke wirksam ! Daher solltest du das Mittel nur bei deinem Tierarzt kaufen, ein Onlinekauf in Eigenregie kann ziemlich riskant sein.
Tipp : Spot-on mindestens zwei Tage vor Beginn der Reise in Nacken und zwischen den Beckenknochen auftragen.

Halsbänder

Wenn du dich für ein antiparasitäres Halsband entscheidest, ist es wichtig darauf zu achten, das dieses Repellentien enthält, nur so ist ein wirksamer Schutz gegen die Sandmücke gegeben.
Protectorhalsbänder sind meist wasserfest und sollen den Geruchsinn des Hundes nicht stören.
Das Halsband erzielt seine optimale Wirkung und Schutz nach etwa 24 bis 48 Stunden, daher denke daran, es dem Hund rechtzeitig anzulegen, empfehlenswert ist es sogar 1-2 Wochen vor Reiseantritt.
Das Halsband sollte alle 3 Monate durch ein neues ersetzt werden.
Auch wie bei den Halsband gilt, besser beraten ist man beim Tierarzt.

Fazit !

Leishmaniose ist eine heimtückische Krankheit und nicht heilbar. Ist die Diagnose gesichert, so steht man als Hundebesitzer erst einmal unter Schock, doch mit erfolgreicher und zügiger Therapie, kann man die Infektion gut händeln. Schnell zu reagieren ist hier das A und O. Regelmäßige Kontrollen, Rücksprachen mit Tierarzt, Ernährungsberater und Homöopath sind unerlässlich. Leishmaniose ist, rechtzeitig erkannt und medikamentös eingestellt kein Todesurteil für deinen Hund, auch mit dieser Infektionskrankheit kann dein Hund alt werden.

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