Schlafen Hunde wirklich ? Die Antwort ist einfach: natürlich schlafen unsere Haushunde wirklich. Aber sie haben ein etwas anderes Schlafbedürfnis wie wir Menschen. Generell kann man sagen, dass Hunde im Schnitt 17-20 Stunden schlafen sollten. Das hängt natürlich vom Alter und dem Gesundheitszustand des Vierbeiners ab. Bei Welpen und älteren, kranken Tieren ist es sogar so, dass sie im Schnitt 20-22 Stunden pro Tag schlafen sollten.
Schlafverhalten beim Hund
Aber es gibt natürlich Unterschiede in der Schlafqualität. Kein Hund schläft 20 Stunden pro Tag tief und fest. Es ist vielmehr so, dass viele Tiere sehr viel Zeit mit dem Dösen verbringen. Das Dösen ist so eine Art Halbschlaf, in dem die Hunde im Unterbewusstsein viele Dinge aus der Umwelt mitbekommen. Das ist auch der Grund, warum dein Liebling sofort an der Haustür erscheint, sobald du die Leine in die Hand nimmst oder dir die Schuhe anziehst. Auch wenn er zuvor noch schlafend im Hundebett lag und du dir alle Mühe gegeben hast, sehr leise zu sein, steht er plötzlich wedelnd vor dir. Dann hat dein Vierbeiner auf jeden Fall nicht im Tiefschlaf gelegen, sondern wahrscheinlich nur vor sich hingedöst.
Unserer Haushunde wurden vor allem dahingehend gezüchtet, dass sie bei der Arbeit von jetzt auf gleich sofort einsatzbereit sind. Daher sind viele Hunde gar nicht mehr in der Lage, richtig tief und fest zu schlafen. Das ist sehr schade, denn auch ein Hund braucht seinen erholsamen Schlaf, um die vielen Umwelteindrücke ordentlich zu verarbeiten. Viele Vierbeiner haben es daher tatsächlich verlernt, nicht nur zu ruhen, sondern auch erholsam zu schlafen.
Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, nämlich, dass Hunde an Unterforderung leiden und dadurch aus Langeweile schlafen. Was sollen sie sonst auch machen? Sie verschlafen dann den größten Teil des Tages – aber ohne irgendwelche Reize zu verarbeiten. Es ist manchmal sehr schwierig, den goldenen Mittelweg zu finden. Natürlich sollte ein Hund tagsüber auch von seinem Besitzer beschäftigt werden. Nur dann kann er anschließend auch tief und fest schlafen.
Schlafpositionen beim Hund
Hunde können wirklich die abenteuerlichsten Positionen beim Schlafen einnehmen. Jeder von uns kennt wahrscheinlich die lustigen Schlaf-Fotos der stolzen Hundebesitzer in den einschlägigen Hundeforen. Natürlich sagt auch die Schlafposition des Hundes viel darüber aus, wie er schläft.
Fühlen sich Hunde in der Umgebung sehr wohl und haben sie auch Vertrauen zum Besitzer, so ist es keine Seltenheit, dass sie sich auch auf den Rücken legen. Das ist für die Vierbeiner eine sehr entspannende Position, die sie aber nur einnehmen können, wenn sie sich vollkommen sicher fühlen. Nur dann können Sie instinktiv den ungeschützten Bauch der Umgebung präsentieren.
Hunde, die nicht fest schlafen und/oder einen ängstlichen Charakter aufweisen, schlafen überwiegend auf dem Bauch. So sind sie in der Lage, bei Gefahr sofort aufzuspringen und gegebenenfalls wegzulaufen. In der Nachtruhe oder nach körperlicher Auslastung schlafen solche Hunde dann entspannt zumindest in einer seitlichen Lage.
Grundsätzlich hängt die Schlafposition aber auch von der Art der Ruhestätte ab. Manche Vierbeiner bevorzugen zum Schlafen eher den kalten Fußboden oder ein kuscheliges Körbchen. Daher sollte der Hundehalter seinem Tier am Anfang mehrere Möglichkeiten zum Schlafen anbieten, um zu sehen, wobei der Vierbeiner am besten entspannen kann. Einige Hunde mögen auch gerne eine Box, in der sie sich wie in einer Höhle sehr sicher fühlen können.
Auch der Standpunkt des Körbchens in der Wohnung ist für einen erholsamen Schlaf von großer Bedeutung. Der Ruheplatz sollte nicht unbedingt im „Durchgangsverkehr“ der Wohnung gestellt werden. Wenn dauernd jemand am schlafenden Hund vorbeimarschiert, ist es klar, dass er nicht tief und fest schlafen kann.
Schlafen Hunde, wenn sie alleine sind ?
Viele Hundebesitzer stellen mittlerweile eine Kamera im Haus oder in der Wohnung auf, wenn sie das Haus verlassen. So können sie den Hund permanent überwachen. Der Hauptgrund ist allerdings dabei, dass die Besitzer sehen wollen, ob der Hund unter Verlustängsten leidet oder durchgängig bellt. Allerdings wurde in der überwiegenden Zahl festgestellt, dass die Hunde tatsächlich meistens schlafen, wenn sie alleine sind.
Die meisten Besitzer lasten ihre Vierbeiner auch vor dem Alleinsein etwas aus. Dann sind sie natürlich müde und verarbeiten ihre Erlebnisse anschließend im Schlaf. Selbst Halter von mehreren Hunden berichten fast immer, dass diese ebenfalls während ihrer Abwesenheit schlafen und selten die Gelegenheit nutzen, miteinander zu spielen.
Aber es gibt natürlich auch Hunde, die mit dem Alleinsein nicht klarkommen und deswegen entweder die Wohnung zerstören oder unaufhörlich bellen bzw. fiepen. Diese Vierbeiner sind dann selten in der Lage zu entspannen oder zu schlafen, wenn der Besitzer nicht anwesend ist. Hier muss dann aber mit einem speziellen Training das Grundproblem gelöst werden. Wenn das der Fall ist, wird sicherlich auch dieser Hund während des Alleinseins schlafen.
Schlafstunden pro Tag – bei erwachsenen Hunden
Wie Anfangs schon erwähnt, benötigen ausgewachsene Hunde 17-20 Stunden Schlaf pro Tag. Darunter fallen ca. 8-10 Stunden Tiefschlaf und der Rest besteht aus Schlummern oder Dösen. Das hört sich erst einmal recht viel an, aber bei näherer Betrachtung ist es das nicht unbedingt. Nehmen wir einmal den niedrigsten Bedarf von 17 Stunden an. Dann bleiben immerhin noch 7 Stunden Aktivität übrig, um die 24 Stunden voll zu kriegen. Realistischer sind da tatsächlich die 20 Stunden Schlaf und 4 Stunden Beschäftigung.
Daher solltest du dir wirklich einmal genau überlegen, wie viel qualitative und vor allem aktive Zeit du mit deinem Hund verbringst. Wenn du da auf 4 Stunden kommst, bist du schon richtig gut und dein Hund wird die restliche Zeit gut verschlafen.
Schlafstunden pro Tag – bei Welpen
Welpen haben noch ein viel größeres Schlafbedürfnis als ausgewachsene Hunde. Sie sollten wirklich zwischen 20 und 22 Stunden pro Tag schlafen. Das liegt einfach daran, dass junge Hunde sehr viele neue Reize aus der Umgebung aufnehmen müssen und diese dann nur im Schlaf verarbeiten können.
Manchmal ist es aber ein Problem, den Welpen zum Schlafen zu bekommen, da sie unter Umständen sehr aufgedreht sein können. Da verhält es sich tatsächlich so wie bei kleinen Kindern, die, wenn sie aufgedreht sind, auch kaum zur Ruhe kommen können und absolut nicht schlafen wollen. Daher ist es auch bei kleinen Hunden sehr wichtig, dass nur sehr kleine Übungseinheiten oder Spaziergänge getätigt werden. Danach solltest du deinem Welpen auf jeden Fall eine ausreichende Ruhezeit gönnen, andernfalls könnte der Grundstein für einen sehr gestressten und hibbeligen Hund gelegt werden.
Darf man einen Hund beim Schlafen stören?
Da für einen ausgeglichenen Hund eine ausreichende Ruhezeit wichtig ist, sollte der Hund während des Schlafens möglichst nicht gestört werden. Das gilt vor allem, wenn Kinder in der Familie anwesend sind. Damit der Vierbeiner auf seinem Ruheplatz auch wirklich Ruhe erfährt, ist es wichtig, dass er dort wirklich in Ruhe gelassen wird. Wenn er das gelernt hat, kann er auch tagsüber tief und fest schlafen.
Wer seinen Hund immer wieder beim Schlafen stört, muss sich nicht wundern, wenn der Vierbeiner sehr schreckhaft wird. Viele Hunde schnappen tatsächlich um sich, wenn sie beim Schlafen vor allem am Hinterteil plötzlich berührt werden.
Schlafen Hunde mehr als Menschen?
Menschen benötigen im Durchschnitt 7-8 Stunden Schlaf pro Tag. Daher schlafen Hunde natürlich mehr als wir Menschen. Allerdings ist das Schlafverhalten bei den Vierbeiner anders als bei uns. Wir sind es gewohnt, uns während der Schlafphase vollständig in der Nacht zu erholen. Hunde müssen ihren Schlaf nicht unbedingt durchgängig ausführen, um grundsätzlich entspannt zu sein. Sie schlafen meistens sehr schnell ein und können aber auch sofort wieder wach werden und aktiv sein. Wenn die Anzahl der benötigten Stunden Schlaf bei Hunden eingehalten wird, sind sie während der Restzeit grundsätzlich aktiv und ausgeruht.
Schlafen Hunde die ganze Nacht fest durch?
In der Nacht werden die meisten Hunde natürlich ebenso ihre Tiefschlafphase haben wie wir Menschen. Es ist dunkel und normalerweise von den Umweltgeräuschen her recht ruhig. Wenn nicht gerade etwas außergewöhnliches im Haus passiert, schlafen Du die Hunde ebenso wie wir Menschen tief und fest.
Schläft der Hund bei dir mit im Schlafzimmer, wirst du – wenn du selbst nicht schläfst – feststellen, dass er die Ereignisse des Tages auch in Träumen verarbeitet. Er macht dann regelrechte Laufbewegungen mit seinen Beinen und gibt auch komische Geräusche von sich. Meistens ist es ein Fiepen oder Ächzen. Wer das das erste Mal mitbekommt, wird vielleicht denken, dass mit seinem Vierbeiner irgendetwas nicht in Ordnung ist. Aber es besteht kein Grund zur Sorge. Hunde können tatsächlich sehr lebhaft träumen und dadurch regelrechte Verfolgungsjagden nachahmen.
Schlafen Hunde bei Ihrem Rudelführer?
Hunde sind Rudeltiere und wer einmal ein Hunderudel beobachtet hat, wird feststellen, dass dort sehr häufig das sogenannte „Kontaktliegen“ praktiziert wird. Mehrhundehalter bestätigen ebenfalls, dass die meisten Hunde regelmäßig eng beieinanderliegen. Das gibt ein wohliges Gefühl der Zusammengehörigkeit. Auch der Rudelführer in einem echten Hunderudel macht da keine Ausnahme.
Viele Hunde lieben es daher natürlich, zusammen mit ihrem Besitzer im Bett zu schlafen. D. h. nicht unbedingt, dass sie die Weltherrschaft an sich reißen möchten, sondern sie tun es einfach nur, weil es bequem ist und eine Form der Zuneigung darstellt. Es kommt daher ganz auf den Hundebesitzer an, ob er das möchte oder nicht. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl ist es oftmals auch ausreichend, wenn das Körbchen neben dem Bett des Besitzers steht.
Wenn der Hund aber letztendlich mit im Bett schlafen darf, dann gibt es hier natürlich auch einige Variationen, die der Hund bevorzugt. Manche Vierbeiner liegen nur am Fußende, andere wiederum machen dem Besitzer das Kopfkissen streitig. Für den Besitzer manchmal unbequem können die Hunde sein, die sich eng an den Rücken des Menschen quetschen und unter Umständen sogar unter der Bettdecke schlafen. Es gibt nicht gerade wenige Hundehalter, die morgens mit Rückenschmerzen aufwachen, weil es der Hund in der Nacht bequem hatte!
Schlafen Hunde im Dunkeln besser oder mit Licht?
Hunde sind keine Nachttiere wie Katzen und schlafen daher natürlich nachts besser in der Dunkelheit. Das liegt zum einen daran, dass es kaum Umweltgeräusche gibt und zum anderen daran, dass sich das Gehirn auf mögliche Gefahrenquellen in der Dunkelheit weniger konzentrieren muss. Wenn grundsätzlich alles ruhig ist, ist eine mögliche Gefahr eher zu orten.
Natürlich gibt es auch Hunde, die in der Dunkelheit besonders ängstlich sind. Vor allem aus dem ausländischen Tierschutz sind solche Tiere vermehrt zu finden. Da macht es durchaus Sinn, eine kleine Nachtlampe brennen zu lassen, damit sich der Hund dadurch sicherer fühlt und gegebenenfalls besser schlafen kann.
Schlafen Hunde im Sommer oder im Winter mehr?
Hunde stellen sich ebenfalls auf den Tag/Nacht-Rhythmus ein wie wir Menschen. Da es im Winter länger dunkel ist, schlafen die meisten Hunde in dieser Jahreszeit auch länger. Im Sommer allerdings ist es oftmals so warm, dass großartige Bewegungen unmöglich sind. Dadurch sind die Vierbeiner oft zum Nichtstun oder Dösen gezwungen.Es gibt keine wissenschaftlichen Studien darüber, wie das Schlafverhalten in den Jahreszeiten aussieht. Da Hunde aber ein grundsätzliches Schlafbedürfnis von bis zu 20 Stunden pro Tag haben, ist es fast unerheblich. Die Aktivitäten können im Sommer in die Abendstunden verlegt werden, während sie im Winter eher tagsüber gestaltet werden können.
FAZIT !
Weniger ist manchmal oft mehr. Hunde müssen zwar tagsüber beschäftigt werden, aber nicht so viel, dass sie gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Viele Hunde, die als nervös oder sogar aggressiv gelten, leiden tatsächlich an akutem Schlafmangel, weil sie zu wenig Gelegenheit zum Schlafen bekommen. In den meisten Fällen ist es tatsächlich so, dass Hunde lernen müssen, dass es lange Ruhezeiten gibt, in denen gar nichts passiert. Wer das bei seinem jungen Hund versäumt, hat später einen unausgeglichenen Vierbeiner an seiner Seite.