Für einen Einsteiger sieht die Fütterung mit Barf komplizierter aus, als sie eigentlich ist. Dabei ist es doch im Prinzip kinderleicht: Man nehme Fleisch, Knochen und Innereien und serviere es mit Gemüse und Ölen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn nicht alles, was wir für gesund halten, ist wirklich verträglich für den Vierbeiner. Heute erfahrt Ihr bei uns, was niemals im Futternapf Eures Hundes landen sollte und warum.
Die No-Go's für den Hundenapf
Wahrscheinlich stand jeder, der seinen Hund mit Barf ernährt, schon einmal in der Gemüseabteilung und musste Google um Rat fragen, was als Beilage für das Hundeabendessen in Frage kommt. Gerade bei der großen Auswahl an Gemüse wird es kniffelig: Was davon verträgt ein Hund überhaupt? Viele Obst- und Gemüsesorten, die wir bedenkenlos zu uns nehmen können, sind für einen Hund vollkommen ungeeignet. Doch nicht nur beim pflanzlichen Futteranteil gibt es einiges zu beachten, auch Fleisch und Knochen können zum Verhängnis werden. Wir haben für Euch zusammengefasst, was Ihr eurem Hund nicht füttern solltet.
Der falsche Knochen
Knochen sind ein wichtiger Bestandteil der Barf-Ernährung, denn sie decken den Calziumbedarf des Hundes und liefern wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe. Jedoch ist Knochen nicht gleich Knochen und einige sollten niemals im Hundenapf landen! Generell gilt: Knochen sollten nur im rohen Zustand verfüttert werden, denn dann sind sie elastisch und splittern nicht. Wurden Knochen oder auch Gräten im Fisch in irgendeiner Form erhitzt, sind sie spröde und können den Verdauungstrakt des Hundes verletzen. In diesem Zustand gibt es nur einen richtigen Platz für die Knochen und dieser ist nicht der Hundenapf. Röhrenknochen wie Schenkelknochen können ebenfalls zum Splittern neigen und den Hund verletzen. Auch Beinscheiben können sich schnell vom Snack zur Gefahr entwickeln, wenn sich diese beim Kauen am Unterkiefer verkeilen. Das glaubt Ihr nicht? Ist bisher doch jedes Mal gut gegangen? In diesem Artikel haben wir Euch bereits davon berichtet. Wunderbar geeignet für die Barf-Ernährung sind Knochen mit einem hohen Fleischanteil, zum Beispiel Bruststücke oder Hälse. Unbeaufsichtigt sollte man Knochen generell niemals füttern.
Gefahr im Fleisch
Welche Fleischsorte am besten schmeckt, weiß jeder Hund für sich am besten. Eine Sorte jedoch ist für unseren Vierbeiner sogar gefährlich: Die Rede ist vom rohen Schweinefleisch. Darin kann der Aujetzky-Virus enthalten sein, der zwar für uns Menschen ungefährlich ist, Hunde aber mit der tödlichen Pseudowut infiziert. Da die Viren erst ab 60°C abgetötet werden und Räucheröfen diese Temperaturen nicht erreichen, sollten Finger und Pfoten auch von Produkten wie Schinken und Salami gelassen werden. Auch Kehlkopffleisch und Schilddrüsengewebe sollten bei der Fleischauswahl vermieden werden und ihren Weg nicht in den Napf finden. Darin enthaltene Schilddrüsenhormone können die Schilddrüse des Hundes aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer Schilddrüsenfehlfunktion führen. Ebenfalls gefährlich werden kann der Schilddrüse zu viel Jod, das in Algen als Ergänzungsmittel vorkommt. Die Dosierung sollte also nicht zu großzügig erfolgen, da sie sonst mehr schadet statt nutzt.
Zu viel von zu wenig ist nicht gesund – Die Vielfalt macht's. Wer immer die gleiche Fleischsorte füttert, deckt nicht den Bedarf aller wichtiger Nährstoffe ab. Einseitige Fleischauswahl kann zu Mangelerscheinungen führen und den Hund über längere Zeit schädigen. Statt nur auf eine Sorte Fleisch zu vertrauen, lohnt es sich, die Speisekarte durch wechselnde Fleischsorten zu ergänzen. Dasselbe gilt auch für Gemüse und Obst: Wechselnder Pflanzenanteil enthält viele unterschiedliche Vitamine.
Während der Mensch bei einer gesunden Ernährung mageres Fleisch ohne Fett bevorzugt, sollte unser vierbeiniger Freund es eher andersherum halten. Zu oft mageres Fleisch kann Leber und Niere beeinträchtigen, da zu viele Eiweißabbauprodukte entstehen. Um den Energiebedarf des Hundes optimal zu decken, gehört ein gewisser Fettgehalt im Fleisch für eine optimale Ernährung dazu.
Giftiges Gemüse
Gemüse gehört zu einer gesunden Hundeernährung dazu, doch einige Gemüsearten, die dem Menschen bekömmlich sind, sind für Hunde giftig. Avocado enthält sämtliche uns bekannter Vitamine und ist für den Menschen sehr gesund und lecker, unser vierbeiniger Freund kann davon jedoch eine starke Vergiftung bekommen. Ein No-Go im Hundenapf! Nachtschattengewächse wie Tomaten, Aubergine, rohe Kartoffeln oder Paprika enthalten Solanin und verursachen Schleimhautschäden, Erbrechen und Atemnot beim Hund. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Soja enthalten im rohen Zustand Phasin, das Darmschleimhaut und -flora schädigt. Weintrauben, sowohl frisch als auch in getrockneter Form als Rosinen, sind für Hunde giftig. Im schlimmsten Fall führt zum tödlichen Nierenversagen.
Während viele Hunde Himbeeren und Erdbeeren als gesunde Leckerei schätzen, sind nicht alle Beerenarten so bekömmlich Holunderbeeren verursachen einem Hund zum Beispiel ziemliche Bauchschmerzen. Rohe scharfe Zwiebeln möchte wahrscheinlich kein Hund gern fressen, aber als Beilage zum Fleisch vielleicht? Nein, sämtliche Lauch- und Zwiebelarten oder Rettich gehören beim Barfen nicht in den Napf. Eine Ausnahme wäre Knoblauch als medizinischer Zusatz: Bei alten oder kranken Hunden ist die Eigenschaft, das Hämoglobin der roten Blutkörperchen zu zerstören, gewollt, jedoch sollte diese Zugabe nur im Einzelfall erfolgen.
Jedoch gibt es auch bei ungiftigen Gemüsearten einen Haken: Hunde können bekanntlich keine pflanzlichen Zellwände aufspalten. Eine komplette Möhre gehört genauso wenig in einen Hundenapf wie ein Klumpen Erde, denn beides würde einfach unverdaut aus unserem Hund wieder herauskommen. Von daher heißt die Devise bei Obst und Gemüse: Pürieren geht über Probieren. Obwohl es gerade der Trend ist, sich vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren, sollte man nicht vergessen, dass der Hund ein Raubtier und damit auch ein Fleischfresser ist und nicht ausschließlich von pflanzlicher Kost leben kann. Eine vegetarische Ernährung gehört deswegen nicht in den Hundenapf!
Was bei der Ernährung mit Barf absolut nie in den Napf gehört
Eigentlich sollte es jedem Hundebesitzer klar sein, dass in einer Hundemahlzeit Gewürze nichts verloren haben. Salz wird über blutiges frisches Fleisch aufgenommen und muss im Normalfall nicht zusätzlich zugegeben werden. Scharfe Gewürze wie Pfeffer, die wir in unseren Speisen schätzen, gehören auf keinen Fall in den Hundenapf, ebenso wie Zucker. Xylit als Zuckerersatz ist nicht nur giftig, sondern kann beim Hund sogar zum Tod führen. Bei der normalen Futterzubereitung käme wahrscheinlich keiner auf die Idee, doch gerade in den kälteren Monaten verirren sich die seltsamsten Zutaten in den Hundeplätzchenteig. Gewürznelken duften in dieser heimeligen Zeit von überall, gefressen werden sollten sie aber keinesfalls, sonst ist der Durchfall vorprogrammiert. Am bekanntesten ist wahrscheinlich, dass Hunde keine Schokolade fressen dürfen. In Kakao und somit auch in Schokolade enthaltene Theobromin ist giftig und kann sogar in kleinen Mengen zum Tod führen. Je höher der Kakaoanteil in der Schokolade ist, desto gefährlicher ist sie für den Hund. Auch kleine Dinge, die wir für besondere Leckerbissen halten, können schlecht für den Magen unseres felligen Freundes sein. So gehört Erdnussbutter, die in vielen Rezepten für selbstgemachte Hundekekse als besonders lecker gepriesen wird, leider auch zu den No-Go's für den Napf, da Erdnüsse sogar für epileptische Anfälle verantwortlich gemacht werden.