Es wird wärmer und der Sommer nähert sich. Somit aber auch leider die Zecken-Hochsaison. Wie jedes Jahr stehen die Hundebesitzer vor der gleichen Frage: Was ist das beste Mittel gegen Zecken?
Schnell verliert man den Überblick über Spot on, Halsketten, Sprays und Ölen, und ist am Ende nur noch verunsicherter.
Um es Dir dieses Jahr ein bisschen einfacher zu machen, haben wir die bekanntesten Zeckenschutzmittel und Anwendungen, die auf dem Markt zu finden sind, für Dich zusammengefasst.
Zecken – Blutsauger mit Risikopotential für unsere Hunde
Zunächst stellt sich die Frage, was genau ist die Zecke und wo kommt diese her?
Zecken gehören zu den Parasiten. Sie sind zwischen 0,01 – 2,00 cm groß und langsam in der Fortbewegung. Die Zecken lauern in hohen Gräsern und warten auf einen Wirt, an dem sie sich festhalten oder darauf herabfallen können.
Sie tragen ihren, mit Widerhaken besetzten, Stechrüssel vorne am Körper und können viele Tage mit einer Blutmahlzeit beschäftigt sein.
Zecken ernähren und leben von dem Blut der Säugetiere. Hierzu zählen alle Tiere, die man hierzulande auf Wald und Wiesen findet. Rehe, Wildschweine, Mader, Igel, Schafe – und leider auch Dein Hund.
In Deutschland gibt es über 15 Zeckenarten. Die meisten davon sind jedoch sehr selten. Wir stellen Dir drei Arten vor, die am häufigsten Menschen oder Hund stechen.
Die Holzbock – Zecke
Der gemeine Holzbock ist die, in Deutschland am weitesten verbreitete, Zecke. Diese Zeckenart ist hierzulande außerdem für einen Großteil der Zeckenstiche bei Menschen verantwortlich.
Der Holzbock ist eine vorwiegend in Europa vorkommende Schild-Zeckenart. Sie kann im vollgesogenen Zustand eine Länge von bis zu 11 mm erreichen und sowohl bakterielle als auch virale Krankheitserreger übertragen. Besonders wichtig sind in Deutschland die Erreger der FSME (Frühsommer Meningoencephalitis) und die der Borreliose.
Die Auwaldzecke
Die Auwaldzecke wird hauptsächlich in waldreichen Gebieten angetroffen. Sie ist in fast ganz Deutschland verbreitet, am häufigsten wurde sie bisher jedoch in Baden-Württemberg, in Brandenburg und rund um Berlin angetroffen.
Die Auwaldzecke ist der wichtigste Überträger der caninen Babesiose, die auch als Hundemalaria bezeichnet wird. Unbehandelt nimmt die Krankheit oft einen kurzen, tödlichen Verlauf. Menschen werden allerdings nur sehr selten gestochen und können nicht von der Hundemalaria befallen werden. Die Auwaldzecke ist ganz besonders für Haustiere gefährlich. Daher sollten Hunde nach Spaziergängen im Verbreitungsgebiet gut abgesucht werden. In der Regel findet man nur die ausgewachsenen Zecken an Hunden, die aufgrund ihrer Größe und Zeichnung besonders auffällig sind.
Die Igelzecke
Die Igelzecke gehört der gleichen Gattung an wie der gemeine Holzbock. Diese Art ist vorwiegend ein Parasit des europäischen Igels. Die Igelzecke kann in Wäldern, aber auch in Parks und Gärten vorkommen, wobei ihr Auftreten mit dem des Igels assoziiert ist.
Neben dem Igel können aber auch Nagetiere und Katzen, sowie seltener Hunde und Menschen befallen werden.
Zeckenbiss – Welche Folgen und Symptome können auftreten?
Bei einem Stich durch eine Zecke, gelangen über den Stechrüssel die Krankheitserreger in den Blutkreislauf Deines Hundes.
Folgende Erreger können dabei übertragen werden:
- Anaplasmose –
- Babesiose –
- Ehrlichiose –
- Zeckenparalyse
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
- Borreliose
- Hepatozoonose
Nach einer Inkubationszeit von gewöhnlich 1 bis 2 Wochen kommt es häufig zu folgenden Infektionen:
- hohes Fieber (>39°C) – Gelbsucht
- Schläfrigkeit – plötzliches Nierenversagen
- Teilnahmslosigkeit – dunkel gefärbter Urin
- Appetitlosigkeit – Entzündungen der Augen / Netzhautablösung
- Gewichtsverlust
- Durchfall und Erbrechen
- Blutungen
- Lahmheit als Folge von Gelenkentzündungen
- Nervenerkrankungen
Alle Infektionen durch einen Zeckenbiss können, wenn sie nicht behandelt werden, zum Tod führen. Aus diesem Grund solltest Du einen Zeckenstich immer im Auge behalten.
Wenn sich der Zeckenstich verändert, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen!
Anzeichen: starke Rötung, nässen der Stichstelle.
Da diese Symptome auch viele andere Gründe haben können, ist es oft schwierig diese direkt als Ursache eines Zeckenstichs festzumachen. Hier vergehen oft wichtige Stunden und Tage auf der Suche nach der Ursache. Um das zu vermeiden, gilt es eine Infektion zu vermeiden und den Hund vor Zeckenbissen/ Zeckenstiche zu schützen. Infektionen durch einen Zeckenstich können, bei einem geschwächten Immunsystem Deines Hundes, immer wieder erneut auftauchen. Daher ist es wichtig die Symptome zu kennen.
Tipp: In der Zecken-Hochsaison ist es von Vorteil ein „Zecken-Tagebuch“ zu führen, in dem Du vermerkst, wann und wo Dein Hund von einer Zecke gestochen wurde. Das kann dem Tierarzt helfen, bei einer akuten Infektion Deines Hundes, schneller zu regieren und die richtigen Medikamente zu verabreichen.
Wie kannst Du Deinen Hund vor Zecken schützen?
Auf dem Markt gibt es viele Mittel gegen Zecken. Doch welche sind wirklich wirkungsvoll?
Spot-on – Der chemische Wirkstoff gegen Zecken
Auf dem Markt gibt es viele Mittel gegen Zecken. Doch welche sind wirklich wirkungsvoll?
Den Anfang macht das bekannteste Zeckenmittel: Die „Spot-on“ Produkte.
Spot-on Produkte enthalten chemische Wirkstoffe zur Abwehr der Zecken. Mit einer kleinen Plastik Pipette wird der Wirkstoff auf die Haut des Hundes (zwischen den Schulterblättern) aufgetragen. Der Wirkstoff wird nach dem Auftragen auf die Haut des Hundes, in den Talgdrüsen gespeichert. Über den Talgfilm verteilt es sich anschließend kontinuierlich im Fell und auf der Haut. Zecken, die den Hund befallen, werden durch direkten Kontakt mit dem Wirkstoff abgetötet.
Vorteile
- Einfache und schnelle Anwendung
Nachteile
- Durch den chemischen Wirkstoff auf der Haut, können allergische Reaktionen hervorgerufen werden
- Je nach Hersteller, ist die Anwendung alle 4-6 Wochen zu wiederholen
- Juckreiz, Hautausschlag, starkes speicheln und Vergiftungserscheinungen
- durch das Streicheln des Hundes, schnell auf die menschliche Haut zu übertragen, kann hier ebenfalls zu Hautausschlag o.ä. führen
- Da der Wirkstoff schon lange verbreitet ist, sind viele Tiere immun gegen diesen chemischen Wirkstoff
- Sollte der Hund bereits an einer Krankheit leiden (z.B. Leberschaden, Nierenleiden) darf das Produkt nicht angewendet werden.
- Der Hund muss vor Anwendung des Spot-On´s gewogen werden, da der Wirkstoff nach Gewichtsklassen dosiert wird. Eine ungenaue Gewichtsangabe kann schwere Folgen durch eine Überdosierung haben oder eben keinen Schutz bieten, wenn der Wirkstoff zu niedrig dosiert ist.
- Andere Haustiere (z.B. Katzen) dürfen unter keinen Umständen mit dem Wirkstoff aus dem Spot-On Produkt in Kontakt kommen, da es sofort zu Vergiftungserscheinungen kommen kann.
- Das bedeutet also ein hohes Risiko für den Hund durch zahlreiche Nebenwirkungen, aber kein garantierter Schutz vor Zecken!
Preis: Pro Anwendung ca. 5-8 € je nach Hersteller
Seit einiger Zeit tauchen immer wieder Bernstein-Halsbänder oder EM-Keramikstein-Halsbänder auf dem Markt auf.
Bernstein-Halsbänder und EM-Keramikstein-Halsbänder – Der Ionenaustausch gegen Zecken beim Hund
Seit einiger Zeit tauchen immer wieder Bernstein-Halsbänder oder EM-Keramikstein-Halsbänder auf dem Markt auf.
EM Keramikhalsbändern
EM steht für “effektive Mikroorganismen”. Hersteller dieser Ketten und Halsbänder erklären die Wirkung damit, dass der menschliche und tierische Körper zu bis zu 70% aus Wasser besteht. EM-Keramik kann die “negativen Informationen aus dem Wasser entfernen”. Es bewirkt einen Ionenaustausch sowie eine langwellige Infrarotstrahlung, die Informationen in den Wassermolekülen tilgen und so einen reinen “Originalzustand” herstellen.
Zudem hat EM die Fähigkeit zur Antioxidation besitzen, d.h. Oxidation kann verhindert und sogar rückgängig gemacht werden. Gleichzeitig stellt es die ursprünglich gute, magnetische Resonanz der Stoffe wieder her und kann somit eine Regeneration herbeiführen.
Bernsteinhalsbändern
Bernstein besteht aus Baumharz. Zum einen wird durch das Tragen der Bernsteinkette eine statische Elektrizität aufgebaut. Diese sorgt dafür, dass sich Parasiten nicht an dem Fell festhalten können. Zum anderen wird durch die Reibung der Bernsteinkette mit dem Fell das aromatische Terpene freigesetzt. Dieses soll Flöhe und Zecken abschrecken.
Vorteile
- Kein chemischer Wirkstoff
- Sieht durch verschiedene Designs sehr hübsch aus
- Für jeden Hund geeignet, vom Welpen bis zum Senior
Nachteile
- Keine erwiesene Wirksamkeit
- Keine Studien oder Statistiken zur Abwehr von Zecken bekannt
- Es gibt viele Erfahrungsberichte in denen von „sofort Wirksam“ bis „nicht Wirksam“ die Rede ist
Preis je nach Hersteller, einmalig 11€ -25 €
Die Bravecto-Tablette – Das systemische Insektizid und Akarizid
Die Bravecto Tablette ist eine Kautablette für Hunde mit dem Wirkstoff Fluralaner. Das ist ein systemisches Insektizid und Akarizid. Die Einnahme der Tablette ist jederzeit möglich. Zu beachten ist, dass die Tablette im Ganzen verabreicht werden muss und nicht zerkleinert werden darf. Der Wirkstoff gelangt über die Verdauung in den Magen und somit in den Blutkreislauf des Hundes. Dieser verbleibt dort für bis zu 3 Monaten. Wenn eine Zecke zusticht, wird diese durch den Wirkstoff im Blut innerhalb von 12 Stunden abgetötet. In diesem Prozess ist es möglich, dass die Krankheitserreger trotzdem in das Blut des Hundes gelangen. (Nach Angaben des Herstellers)
Die Tablette darf nicht bei Hunden unter 8 Wochen und für Hunde unter 2 Kg Körpergewicht angewendet werden.
Vorteile
- Einfache Anwendung, lange Wirksamkeit
Nachteile
- Der Wirkstoff ist ein chemisches Gift. Dieses Gift gelangt in den Blutkreislauf des Hundes. Dadurch kann es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen.
- Nicht anwendbar für junge oder alte Hunde, die ggf. ein geschwächtes Immunsystem haben.
- Die Nebenwirkungen, bei einem gesunden Hund, können u.a. Durchfall, Erbrechen, Speicheln, vorübergehende Lethargie sein.
- Im schlimmsten Fall, kommt es zu starken Epileptischen Anfällen
- Krankheitserreger der Zecke können trotzdem in den Blutkreislauf des Hundes gelangen.
- Auch hier, ähnlich wie bei den Spot on Produkten: Zahlreiche Nebenwirkungen und keinen garantierten Schutz vor Zecken!
Preis pro Anwendung: 15-17 €
Knoblauch gegen Zecken – Was ist dran?
Wie in jeder Lebenslage, kursieren auch unter Hundehaltern die absurdesten Gerüchte. Ein Teil von Ihnen, kann den Hund in eine Lebensbedrohliche Situation bringen.
Wenn es um die Bekämpfungen von Zecken geht, empfehlen viele Hundehalter das Füttern von Knoblauch. Doch was hat es wirklich mit der Wirkung von Knoblauch auf sich und welche Auswirkungen hat Knoblauch auf Deinen Hund? Wir haben uns diese Fragen gestellt und schockierende Antworten gefunden.
Was ist Knoblauch?
Knoblauch (lat. Allium sativum) gehört zu den Lauchgewächsen und wird sowohl als Gewürz- als auch Heilpflanze genutzt.Zahlreiche Hundehalter glauben, dass Knoblauch als Heilpflanze für Hunde einen Schutz gegen Parasiten wie Flöhe, Würmer und Zecken bieten und füttern ihren Fellnasen deshalb regelmäßig Knoblauch.Doch um gleich auf den Punkt zu kommen: Knoblauch schützt Eure Hunde nicht vor Parasiten wie Zecken. Ganz im Gegenteil, bei einer Überdosierung kann Knoblauch für Eure Hunde sogar giftig sein.
Wieso kann Knoblauch für Hunde giftig sein?
Knoblauch und andere Lauchgewächse enthalten schwefelhaltige Verbindungen, die eine Hämolyse bewirken können. Bei der Hämolyse wird das Hämoglobin der roten Blutkörperchen zerstört, was zu einem Zerfall der Blutzellen führt. Diese wandern in die Nierenkanäle und verstopfen sie. Was wiederum eine Anämie – Blutarmut – zur Folge hat. Mögliche Symptome einer Vergiftung können Erbrechen, Durchfall, allgemeine Schwäche, gesteigerte Atem- und Herzfrequenz, Blutarmut, Gelbsucht oder blutiger Urin etc. sein. Diese Symptome können nach ein paar Stunden oder auch erst Tage nachdem Euer Hund Knoblauch gefressen hat eintreten.
Welche Knoblauch-Dosis ist giftig?
Als toxisch gilt folgende Faustformel:
Die toxische Dosis für Hunde liegt bei ca. 5 Gramm Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht oder 1,25 ml Knoblauchextrakt je Kilogramm Körpergewicht.
Knoblauch ist toxisch bei:
5 Gramm Knoblauch je 1 Kg Körpergewicht 1,25 ml Knoblauchextrakt je 1 Kg Körpergewicht |
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Allerdings gibt es natürliche Schwankungen, so dass diese Faustformel nur ein Richtwert ist. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Knoblauch frisch, pulverisiert, getrocknet oder gekocht ist. Zudem bedeuten fehlende Symptome nicht, dass keine Vergiftung vorliegt. Jeder Körper – und somit jeder Hund – reagiert anders auf den Knoblauch.
Achtung! Auch bei fertigen Knoblauchpräparaten, die zu kaufen sind, kann es leicht zu einer Überdosierung kommen.
Fassen wir zusammen:
- Zeckenschutz ist immer ein großes und wichtiges Thema! Es werden immer neue Wirkstoffe oder Anwendungen auf dem Markt gebracht.
- Fakt ist, dass Du immer auf das zurückgreifen solltest, was keine gesundheitliche Gefahr für Deinen Hund darstellt und trotzdem wirksam ist.
Fazit !
Zecken bei Hunden können eine gefährliche Bedrohung darstellen, da sie verschiedene Krankheiten übertragen können. Es ist wichtig, Zecken schnell und sorgfältig zu entfernen, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Es ist ratsam, regelmäßig die Haut des Hundes zu überprüfen, um sicherzustellen, dass keine Zecken vorhanden sind oder diese schnellstmöglich zu entfernen.